Forschungsansatz
Im Zentrum des Projekt BMInno steht die Durchführung einer Reihe exemplarischer Einzelvorhaben auf Unternehmensebene. Das Projekt sieht vor, Innovationsvereinbarungen und weitere neuartige Instrumente des Innovationsmanagements (inkl. deren Einsatzmöglichkeiten) in ihrem betrieblichen und überbetrieblichen Kontext in 6 ausgewählten Unternehmen (Valuepartnern) aus der deutschen Metall- und Elektroindustrie zu beleuchten und dabei die theoretische und praktischen Fragestellungen zu untersuchen.
Die wesentlichen Ziele des Projekts sind:
- Untersuchung von Innovationsvereinbarungen und weiteren neuartigen Instrumenten des Innovationsmanagements im betrieblichen Kontext sowie Identifikation und Bewertung von Erfolgsfaktoren und Hemmnissen bezüglich betrieblicher Innovationsprozesse
- Untersuchung der Ziele und des Umgangs der betrieblichen und überbetrieblichen Akteure mit diesen Instrumenten
- Unterstützung der betrieblichen Akteure in der Praxis
- Dokumentation guter Unternehmenspraxis auf diesem Feld
- kritische wissenschaftliche Reflexion, wirtschafts- und organisationswissenschaftliche Theoriebildung
Im Verbundprojekt BMInno untersuchen die Verbundpartner Universität Rostock, Wilke Maack und Partner und PCG - PROJECT CONSULT GmbH in Zusammenarbeit mit den Partnerunternehmen verschiedene praktische und theoretische Fragestellungen zum Thema „betriebliche Innovationsprozesse“.
Dabei konzentriert sich die Projektarbeit auf folgende Schwerpunkte:
- Analyse der Wahrnehmung von Innovationsprozessen durch Beschäftigte, Betriebsräte und Management
- Evaluierung, Prozessbegleitung und Gestaltungsempfehlungen
- Auswertung betrieblicher Sanierungs- und Innovationsvereinbarungen
- Erfahrungsaustausch und Lernmöglichkeiten aus einem europäischen Vergleich
Analyse der Wahrnehmung von Innovationsprozessen durch Beschäftigte, Betriebsräte und Management
Im Fokus dieses Schwerpunkts stehen die Erarbeitung theoretischer Grundlagen und die Durchführung empirischer Studien, die die Umsetzung der in den Unternehmen verfolgten Innovationsansätze begleiten. Dabei stehen folgende Zielsetzungen im Vordergrund:
- Bildung eines verhaltensorientierten theoretischen Modells über das Entstehen von betrieblichen Innovationen unter Berücksichtigung aller Sozial- und Innovationspartner, ihrer Verhaltensweisen und der Interaktionen zwischen ihnen
- Empirische Prüfung der Kausalzusammenhänge und weiterer Modellzusammenhänge
- Identifikation, Entwicklung und Bewertung von neuartigen Innovationsinstrumenten auf der Basis des Erlebens und Verhaltens betrieblicher und überbetrieblicher Akteure in der Praxis
- Ableitung praxisorientierter Handlungsempfehlungen, Entwicklung von Gestaltungsansätzen sowie Bewertung von Potenzialen für betriebliche und überbetriebliche Akteure
Zur Erreichung dieser Ziele sollen in der empirischen Arbeit qualitative Interviews mit Experten sowie quantitative, fragebogengestützte Befragungen von Mitarbeitern aus den kooperierenden Unternehmen durchgeführt werden (Längsschnittstudien).
Evaluierung, Prozessbegleitung und Gestaltungsempfehlungen
Im Rahmen des Projekts werden exemplarische Ansätze zur Gestaltung von betrieblichen Innovationen in der Praxis untersucht. Dabei werden ausgewählte betriebliche Fälle aus der deutschen Metall- und Elektroindustrie analysiert. Ein Schwerpunkt ist die Auswertung von Betriebsvereinbarungen zur Umsetzung von betrieblichen Innovationsprozessen und die Begleitung der betrieblichen Akteure bei der Umsetzung der Vereinbarungen, aber auch die Auswertung weiterer neuartiger Instrumente des Innovationsmanagements. Gemeinsam mit den kooperierenden Unternehmen sollen konkrete Innovationsansätze mit hoher Mitarbeiterbeteiligung in der Praxis entwickelt und erprobt werden. Dabei sollen Erfolgsfaktoren und Hemmnisse aus Sicht der betrieblichen Akteure, aber auch der beteiligten überbetrieblichen Akteure untersucht und bewertet werden. Wichtiger Teil des Projekts ist darüber hinaus die Analyse der Erfolgs- und Misserfolgswahrnehmung und der Beteiligungsbereitschaft in den Belegschaften.
Auswertung betrieblicher Sanierungs- und Innovationsvereinbarungen
Das Projekt wird exemplarische Ansätze zur Gestaltung von betrieblichen Innovationen in der Praxis untersuchen. Eine Aufgabe besteht darin, die Verbreitung bestehender betrieblicher Sanierungs- und Innovationsvereinbarungen in deutschen Unternehmen zu erforschen. In Zusammenarbeit mit den überbetrieblichen Sozialpartnern sollen die für solche Vereinbarungen relevanten betrieblichen und überbetrieblichen Bedingungsfaktoren dargestellt und diskutiert werden.
Erfahrungsaustausch und Lernmöglichkeiten aus einem europäischen Vergleich
Zusätzlich will das Projekt auch Referenzen bilden für Kontakte, Informationen und bewährte Instrumente über die nationalen Grenzen Deutschlands hinaus. In diesem Zusammenhang wird ein Austausch mit Unternehmenspraktikern, Sozialpartnern und Wissenschaftlern aus ausgewählten europäischen Ländern angestrebt. Die dort verfolgte betriebliche und außerbetriebliche Innovations- und Qualifizierungspolitik kann aufschlussreiche Lernmöglichkeiten für deutsche Unternehmen, Gewerkschaften, Betriebsräte und Mitarbeiter bieten.